Keine Woche vergeht ohne einen neuen Bericht über den Fahrermangel nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa. Alle Berufe der Transport- und Logistikbranche leiden unter einem andauernden Fachkräfte- und Nachwuchsmangel und das betrifft sowohl Auslieferungsfahrer, Lkw-Fahrer als auch Schulbusfahrer oder Fahrer im ÖPNV.
Sowohl für die Auftraggeber als auch für die Unternehmen der Branche ist die Situation kritisch und zeigt sich bereits in annullierten Strecken und Unterbrechungen der Lieferketten.
AntsRoute hat daher 9 funktionierende Lösungsansätze für Sie zusammengestellt, um freie Stellen zu besetzen… und um somit zu reagieren, bevor es zu spät ist!
Inhaltsverzeichnis
Im Angesicht des LKW-Fahrermangels wenden Transportunternehmen neue Strategien an, um ihre Fachkräfte an sich zu binden. Anreizprämien und digitale Tools erhöhen die Attraktivität der Logistikberufe. Durch die Einstellung von qualifizierten Auslieferungsfahrern kann eine reibungslose Lieferkette aufrechterhalten werden.
In ihren letzten Jahresberichten, die in Juni 2022 (Global Report) und im Juli 2022 (Europe) erschienen sind, liefert die IRU (International Road Transport Union) alarmierende Zahlen über den herrschenden LKW-Fahrer-Mangel.
Weltweit seien im Jahr 2021 2,6 Millionen Stellen nicht besetzt worden. In Europa sind nach Schätzungen der IRU über 400.000 LKW-Fahrerstellen unbesetzt, davon über 60.000 in Deutschland (9% unbesetzte Stellen). Besonders besorgniserregend ist allerdings, dass die Rekrutierung von Fachkräften lange schwierig bleiben soll. Prognosen zufolge wird sich der Fahrermangel in Europa um weitere 40% verschärfen, 14% der LKW-Fahrer-Stellen werden 2022 voraussichtlich unbesetzt bleiben. Schuld daran trägt vor allem die sehr ungünstige europäische demografische Situation. Nur 6-7 % der Fahrer sind jünger als 25 Jahre, und nur 3 % der Beschäftigten in diesem Sektor sind Frauen (knapp 6 % in Deutschland).
Im Zuge des kontinuierlichen Aufschwungs in Deutschland zwischen 2015 und 2020 fehlten schon 20.000 Berufskraftfahrer. Eine kurzfristige Entspannung der Lage in 2020-2021 war allein auf die Einschränkungen während der Corona-Pandemie zurückzuführen.
Das Problem ist inzwischen akuter denn je geworden, da zahlreiche arbeitslos gewordene Fahrer in diesem Zeitraum einen anderen Beruf ergriffen haben. Nach einer Auswertung des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) am Institut der deutschen Wirtschaft stieg allein in Deutschland zwischen Juli 2021 und Juni 2022 die Anzahl der offenen Stellen in diesem Beruf auf über 10.000; der Kraftfahrerberuf gehört somit zu den 10 Berufen mit der höchsten Anzahl an unbesetzten Stellen.
Interessant in diesem Zusammenhang sind auch ein Teil der Gründe für diese Diskrepanzen:
Ohne eine schnelle und entschlossene Reaktion aller Beteiligten – einschließlich Charterer und Verlader – sind viele Lieferketten gefährdet, die zahlreiche Auswirkungen für den gesamten Markt nach sich ziehen:
Die gemeinsame Informationsseite der Landesvereinigungen der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e.V. und Niedersachsen e.V. Dialog-Milch.de erklärt in seinem Artikel über den Beruf des Milchsammelfahrers auf sehr anschauliche Weise, inwieweit diese verkannten Fachleute für das reibungslose Funktionieren einer ganzen Branche von entscheidender Bedeutung sind. Auch wenn nur einige Fahrer fehlen, werden Millionen Liter Milch weder rechtzeitig gesammelt noch verarbeitet, was sowohl für die Erzeuger als auch für die Verbraucher Folgen hat!
Zur Unterstützung Ihrer Überlegungen, haben wir neun Lösungstypen aufgelistet, die bereits von anderen erfolgreich angewendet werden. Idealerweise werden sie in Zusammenarbeit mit Ihrer Personalabteilung umgesetzt. Voraussetzung ist, dass Sie eine solche haben, was bei weitem nicht in allen Unternehmen in der Logistikbranche der Fall ist.
Klar: Sie mussten sicher nicht erst diesen Artikel lesen, um darüber nachzudenken, und Ihre Angestellten auch nicht. Und klar ist auch: es ist äußerst schwierig, diese Maßnahme in der gegenwärtigen Situation umzusetzen, da viele Transportunternehmen bereits von den steigenden Kraftstoffkosten und anderen Kosten (Ersatzteile, Strom, Mautgebühren usw.) in die Zange genommen werden. Und doch ist es schwierig, die Attraktivität der Berufe „Fernfahrer oder Auslieferungsfahrer“ zu verbessern, ohne diesen Punkt zu beachten.
Lohnerhöhungen alleine sind aber keine Antwort und reichen nicht aus, um das Problem zu lösen. Vor allem werden Sie dadurch nicht von einer grundlegenden Auseinandersetzung mit den anderen Problemen entbunden, die mit dem Beruf einhergehen.
Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), der schon im Jahr 2016 um die 200 Fahrer fehlten, hatte schon damals das Prämiensystem „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ eingeführt. Jede Empfehlung, die zu einer Festeinstellung führte, brachte dem Initiator 1000 Euro Prämie. Diese finanziellen Anreize sind jedoch nicht nur den Großunternehmen des öffentlichen Verkehrs vorbehalten.
Diese Prämien sind inzwischen zu festen Bestandteilen der Anwerbung in der Transportbranche, diese können mit 50-100 EURO klein ausfallen oder aber auch vierstellig werden, wie uns dieses Beispiel aus Belgien zeigt. In der europäischen Logistikbranche gehören diese Anreize inzwischen zum Standard.
Zahlreiche Unternehmen haben weitere Möglichkeiten gesucht und gefunden, um ihre Teams zu motivieren und langfristig an sich zu binden. Die Spedition Kellershohn z.B. arbeitet mit einer Physiotherapietherapiepraxis zusammen, die kurzfristige Termine nach dem Arbeitstag für die Fahrer bereithält und weiterhin mit einem Fitness-Studio; die gesamten Kosten hierfür trägt die Firma. Auch die innere ergonomische Gestaltung der Fahrzeuge wird gemeinsam mit den Fahrern geplant. Mit diesen Maßnahmen sorgt das Unternehmen für eine anhaltende gute Gesundheit der Mitarbeiter und entsprechend niedrigere Fehlzeiten.
Außerdem wurden noch andere Wege gefunden: z. B. Prämien für unfallfreies oder kraftstoffsparendes Fahren, Dienstalterszulagen, Hotelübernachtungen, Erfolgsbeteiligung und vieles mehr.
Alle Akteure der Branche sind sich einig, dass ihr Beruf unter einem schlechten Image leidet. Nein, LKW-Fahrer sind im allgemein keine dicken Rüpel! Und ja, es gibt auch LKW-Fahrer, die auf regionalen Strecken eingesetzt werden und jeden Abend nach Hause fahren!
Einfache und kostengünstige Maßnahmen tragen dazu bei, die Klischees zu durchbrechen:
Auch die interne Kommunikation darf nicht vernachlässigt werden. Sie ist umso wichtiger, wenn Ihre Fahrer physisch nicht oft zusammenkommen. Auch hier gilt: Sie müssen keine komplizierten Maßnahmen einsetzen, um Ergebnisse zu erzielen. Teilweise reichen eine einfache WhatsApp-Gruppe oder eine Telegram-Messaging-Schleife auch aus, um den Zusammenhalt in den Teams zu stärken.
Die meisten Softwarelösungen für Transportunternehmen enthalten ebenfalls wertvolle Funktionen, die den Austausch zwischen den Fahrern erleichtern und den Stress reduzieren. AntsRoute enthält beispielsweise zahlreiche Informationen und Benachrichtigungen, die die Durchführung von Touren erleichtern: Push-Benachrichtigungen bei kurzfristigen Änderungen, Dokumentation als Anhang, papierlose Zustellungsnachweise bzw. Kommentare und vieles mehr.
Zahlreiche (Re-)Aktionen finden auf nationaler und europäischer Ebene in diesem Sinne statt:
Auf ihrem Portal für Fachkräfte aus dem Ausland „make-it-in-germany.com“ wirbt die Bundesregierung für die Einstellung von Fahrern aus Drittstaaten mit dem „beschleunigten Fachkräfteverfahren“. Das Ausbildungsverfahren der Fahrer soll dabei durch weniger Bürokratie für alle erleichtert werden. In einer Pressemitteilung vom Juli 2022 informiert der Europäische Rat weiterhin über besondere Maßnahmen für den erleichterten Zugang von ukrainischen Berufskraftfahrern zur Beschäftigung in der EU.
Es sind viele Initiativen geplant, wie eine Online-Anwerbeplattform und ein System digitaler Arbeitsvisa, um die legale Einwanderung von ausgebildeten Fahrern von außerhalb Europas – in Marokko, Ägypten, Tunesien usw. – zu fördern.
Die 10 000 Soldaten auf Zeit, die jedes Jahr aus dem aktiven Dienst ausscheiden, besitzen häufig einen speziellen Führerschein. Sie sind daher die besten Kandidaten für eine Stelle als LKW- oder Schulbusfahrer.
Der Beförderungsdienst der Bundeswehr leistet dabei Unterstützung bei der Umschulung und der Arbeitssuche dank zahlreicher Vereinbarungskooperationen u.a. mit Arbeitgebern aus der privaten und öffentlichen Wirtschaft. Zum Beispiel übernimmt er die damit verbundenen Umzugskosten und leistet weitere finanzielle Unterstützung während der Einarbeitungszeit!
Um den Fahrermangel nachhaltig zu bekämpfen, mobilisieren die großen Konzerne teilweise erhebliche finanzielle Mittel. Das Transportunternehmen Mauffrey in den französischen Vogesen hat beispielsweise 20 Millionen Euro investiert, um ein eigenes Ausbildungszentrum zu errichten, in dem jedes Jahr 250 Rekruten aus ganz Frankreich ausgebildet werden sollen.
Andere Unternehmen, wie NM Food Express Services GmbH aus Dortmund versuchen, ihre Mitarbeiter an sich zu binden, indem sie z. B. Partnerschaften mit lokalen LKW-Fahrschulen pflegen und Praktikumsangebote machen; andere Unternehmen finanzieren sogar den neuen teuren Führerschein.
Einige Betreiber und Teamleiter fühlen sich manchmal verunsichert oder sogar genervt angesichts der Forderungen der neuen Fahrergenerationen: bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben, Ablehnung von Schicht- oder geteilten Arbeitszeiten etc. Andere Arbeitgeber sind sich des sehr unausgewogenen Verhältnisses zwischen Angebot und Nachfrage bewusst und versuchen, pragmatisch vorzugehen, um die mit so viel Mühe rekrutierten Arbeitnehmer zu halten. In jedem Fall ist es besser, mit Ihren Fahrern realistische Anpassungen auszuhandeln, als dass sie zu Ihrer Konkurrenz abwandern:
Die meisten professionellen Softwareprodukte bieten Ihnen wertvolle Werkzeuge, um das Teammanagement zu verbessern und so die Loyalität Ihrer Mitarbeiter zu steigern. AntsRoute, unsere Lösung für die Tourenoptimierung, enthält beispielsweise zahlreiche Funktionen, mit denen Ihre Auslieferungsfahrer vor Ort angeleitet und begleitet werden können. Sie können:
Dieser letzte Handlungshebel wird Sie zuerst Zeit und Mühe kosten. Wenn er jedoch richtig umgesetzt wird, trägt er zu einer deutlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Fahrer und damit zu ihrer Bindung an das Unternehmen bei. Wer ist nicht schon einmal „Opfer“ einer ein-, zwei- oder gar dreistündigen Wartezeit bei einem Kunden geworden, die alle Planungen über den Haufen geworfen hat … und andere Termine?
Auch hier kann Ihnen Ihr CRM oder Ihre Software zur Tourenoptimierung wertvolle Dienste leisten. Wenn Sie es noch nicht getan haben, empfehlen wir Ihnen dringend, sich ein wenig Zeit zu nehmen, um:
Haben Sie Lust, unsere Lösung für die Tourenoptimierung kostenlos zu testen, um die Arbeitsbedingungen Ihrer Fahrer zu verbessern und sie besser an sich zu binden? Dann melden Sie sich einfach hier an!
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